Psychologie Lexikon der Argumente

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Widerstand: In der Psychologie bezieht sich der Begriff Widerstand auf a) die unbewussten Abwehrmechanismen, die der Einzelne einsetzt, um die Konfrontation mit schwierigen Gefühlen, Gedanken oder Verhaltensweisen während der Therapie zu vermeiden, b) eine Haltung gegenüber anderen Menschen und deren Verhalten. Siehe auch Konformität, Verhalten, Sozialverhalten, Sozialisation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Solomon E. Asch über Widerstand (Psychologie) – Lexikon der Argumente

Haslam I 78
Widerstand/Konformität/Asch: (Bei diesem Eintrag geht es nicht um Patienten, die sich einer Therapie widersetzen, sondern um persönliche Stärke, wenn es darum geht, sich der Überzeugung einer Mehrheit zu widersetzen.)
Experiment/Asch: In seinen Linien-Beurteilungsstudien (Asch 1952(1); 1955(2)) befindet sich der Teilnehmer in einer Gruppe von anderen [die keine echten Teilnehmer, sondern Assistenten des Experimentators sind, die der Teilnehmer nicht kennt]. Karten mit unterschiedlich langen Linien werden gezeigt und die Gruppe wird gebeten zu beurteilen, ob die Linien gleich oder unterschiedlich lang sind. Nach einer Weile beurteilt die ganze Gruppe außer dem eigentlichen Teilnehmer auf offensichtlich falsche Weise.
Haslam I 86
Widerstand/Hornsey/Jetten: Widerstand ist nicht nur die Abwesenheit von Konformität. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der sich von der Konformität deutlich unterscheidet und von unterschiedlichen Überlegungen geleitet wird. Doch die Vorstellung, dass Individuen in der Lage sind, einer offensichtlich falschen Mehrheit zu widerstehen, war für diejenigen, die typischerweise zu Aschs Arbeit Stellung nehmen, generell wenig interessant. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Sozialpsychologie im Allgemeinen mehr daran interessiert zu sein scheint, was Menschen konform macht, als daran, was sie dazu bringt, sich dem Gruppenzwang zu widersetzen und Widerstand zu leisten (siehe Jetten und Hornsey, 2011(3), 2014(4)).
Haslam I 87
Mehrheiten/Minderheiten/Psychologische Theorien: In vielen dieser Experimente wird stillschweigend angedeutet, dass diese aufmüpfigen Subjekte, die sich außerhalb der hypothetisch bestätigten Mehrheit befinden, eine Belästigung darstellen. (Jahoda 1959(5): S. 99; siehe auch Moscovici, 1976(6)).
>Konversionstheorie/Moscovici
, >Mehrheiten, >Minderheiten, >Persuasion.


1. Asch, S.E. (1952) Social Psychology. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall.
2. Asch, S.E. (1955) ‘Opinions and social pressure’, Scientific American, 193: 31–5.
3. Jetten, J. and Hornsey, M.J. (eds) (2011) Rebels in Groups: Dissent, Deviance, Difference and Defiance. Wiley-Blackwell.
4. Jetten, J. and Hornsey, M.J. (2014) ‘Deviance and dissent in groups’, Annual Review of Psychology, 65: 46–85.
5. Jahoda, M. (1959) ‘Conformity and independence’, Human Relations, 12: 99–120.
6. Moscovici, S. (1976) Social Influence and Social Change. New York: Academic Press.


Matthew J. Hornsey and Jolanda Jetten, “Conformity. Revisiting Asch’s line-judgment studies”, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Asch, Solomon E.

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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